Balladen

Zuerst, im 12. Jahrhundert, ist die ballada ein Tanzlied (provenzalisch ballar, spanisch bailar = tanzen, siehe auch der Ball)

Später ist la ballade ein Gedicht, das eine ganz bestimmte Form hat, zum Beispiel 3 zehnzeilige Strophen und eine siebenzeilige vierte Strophe (envoi) (Balladen von François Villon, z.B. La Ballade des pendus)

Noch später ist sie in der englischen (the ballad) und deutschen (die Ballade) Literatur ein dramatisches Erzählgedicht. Eine Ballade des 18. und 19. Jahrhunderts enthält oft lyrische (Gedichtform), dramatische (Dialog) und epische (Erzählung) Elemente.

Große deutsche Balladendichter sind:
* Gottfried August Bürger (1747-1794): Lenore
* Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): Der Erlkönig (1782), Der König in Thule (1774)
* Friedrich Schiller (1759-1805): Die Kraniche des Ibykus, Die Bürgschaft, Der Taucher (1797), Der Ring des Polykrates
* Adelbert von Chamisso (1781-1838): Die Sonne bringt es an den Tag
* Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848): Der Knabe im Moor, Die Vergeltung
* Heinrich Heine (1797-1856): Belsazar, Die schlesischen Weber
* Theodor Fontane (1819-1898): Die Brück' am Tay, John Maynard
* Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898):Die Füße im Feuer
* Bertolt Brecht (1898-1956): Kinderkreuzzug

(nach Wikipedia)

Viele Komponisten haben aus Balladen dramatische Lieder gemacht, zum Beispiel Franz Schubert (1797-1828): Der Erlkönig

Es gibt aber auch Balladen ohne Worte in der Musik: zum Beispiel von Frédéric Chopin vier Balladen für Klavier, und viele Jazz-Stücke sind Balladen.