Zwar wünschte kaum
jemand den Krieg, aber es gab auch nicht viele, die ihn um jeden
Preis verhindern wollten.
- Seit 1889 fanden Weltfriedenskongresse in europäischen Städten
statt, auf denen die Pazifisten versuchten, ein Friedensprogramm
zu entwerfen.
- Stiftung des Friedensnobelpreises 1901
- Die Realität war aber ein Wettrüsten aller Staaten,
z.B. Aufbau einer deutschen Kriegsflotte gegen Großbritannien
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Alle Kriegführenden
glaubten an ihre gerechte Sache und an die Berechtigung ihrer Ziele.
Die Vielvölkermonarchie Österreich-Ungarn wollte ihren
inneren Zerfall aufhalten und ihren Einfluss auf den Balkan ausdehnen.
Auch dem zaristischen Russland ging es wegen revolutionärer
Bestrebungen im Innern um die Sicherung der bestehenden Ordnung
und um mehr Geltung auf dem Balkan, mit dessen Völkern die
Russen sich wegen der gemeinsamen slawischen Herkunft besonders
verbunden fühlten (Panslawismus). Deutschland sah sich von
feindlichen Mächten eingekreist und wollte diesen Ring sprengen,
zugleich auch seine Macht vergrößern. Dagegen trat Frankreich
auf, das die Schwächung des alten Rivalen anstrebte und das
Elsaß-Lothringen zurückgewinnen wollte. Großbritannien
schließlich empfand die deutsche Kriegsflotte und den damit
verbundenen deutschen Anspruch auf Weltgeltung als Herausforderung.
(Europäisches Geschichtsbuch p. 324 f.)
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