Humanismus - Renaissance - Reformation in Deutschland
Teil 3: Martin Luther (1483-1546) und die Reformation

Kleine Zeittafel
1471 Albrecht Dürer in Nürnberg geboren 1483 Martin Luther in Eisleben geboren
1517 Luthers veröffentlicht 95 Thesen
1520 Karl V. deutscher Kaiser
1521 Reichstag in Worms
1522 Luther übersetzt die Bibel ins Deutsche
1525 Luther heiratet Katharina von Bora.
Im Bauernkrieg steht er gegen die Bauern
1528
Albrecht Dürer gestorben

1546
Martin Luther gestorben

Luther von Cranach     Cranach: Katharina von Bora
Martin Luther  - Katharina von Bora
von Lucas Cranach

Martin Luther, ein bedeutender Professor der Theologie
     Luther war ein Mönch des Augustiner-Ordens und Theologieprofessor. Er studierte vor allem die Frage, wie die Menschen das Heil Gottes erlangen können. Er glaubt, dass jeder Mensch im direkten Glauben an Gott durch Gottes Gnade sein Seelenheil erreichen kann. Damit kritisiert er das Dogma der katholischen Kirche in Rom.
     Der Papst lässt gerade in Europa Ablässe verkaufen ; die Menschen können so das Himmelreich mit Geld kaufen. Luther ist so empört, dass er seine 95 Thesen veröffentlicht. Das ist ein offener Angriff auf die Autorität des Papstes.
     Der Papst droht Luther mit Exkommunikation. Aber Luther hat mächtige Freunde. Zwar muss er sich im Reichstag in Worms vor allen deutschen Fürsten und dem Kaiser verteidigen, aber obwohl der Kaiser auf der Seite des Papstes steht, kann Luther am Schluss frei nach Hause gehen.
     Luthers Übersetzung der Bibel vom Hebräischen und Griechischen ins Deutsche erlaubt es auch vielen einfachen Menschen die Bibel zu lesen und Luthers Thesen zu prüfen. Luther schafft eine neue deutsche Sprache.

Das Titelblatt des 'Narrenschiffs'

Titelblatt einer Luther-Bibel (1545)


Die Reformation

Mit der neuen Technik des Buchdrucks können viele Menschen Luthers Schriften lesen. Überall beginnt man, an der Glaubwürdigkeit des Papstes zu zweifeln.
Auch manche Fürsten stellen sich auf Luthers Seite. Kaiser Karl V. versucht, die Autorität des Papstes zu retten, aber an vielen Orten (auch in Frankreich) bilden sich evangelische oder protestantische Gemeinden, die die lutherischen oder calvinistischen Reformen übernehmen und die katholischen Bischöfe und Priester absetzen.
Diese Reformen tendieren zu einer "Demokratisierung" der Religion. Es kommt zu Bauernaufständen, mit denen Luther aber nicht einverstanden ist.
Im "Augsburger Religionsfrieden" (1555) versuchen die Parteien sich zu einigen.
Luther als Choraltextdichter (zwei Beispiele)
Ein’ feste Burg ist unser Gott,
Ein gute Wehr und Waffen;
Er hilft uns frei aus aller Not,
Die uns jetzt hat betroffen.
Der alt’ böse Feind,
Mit Ernst er’s jetzt meint,
Gross’ Macht und viel List
Sein’ grausam’ Ruestung ist,
Auf Erd’ ist nicht seingleichen.

(Den Choral hören)
(Orgelchoral)
Notre Seigneur est un château fort,
une bonne défense et arme ;
Il nous aide d'être libre de toute détresse,
qui nous a maintenant atteint.
Maintenant le Malin, l'ennemi méchant,
nous envahit sérieusement,
Son armure cruelle
c'est sa grande puissance et ruse,
Sur terre rien n'est comme lui.

Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, erhör mein Rufen;
Dein gnädig Ohr neig her zu mir
Und meiner Bitt sie öffne!
Denn so du willt das sehen an,
Was Sünd und Unrecht ist getan,
Wer kann, Herr, vor dir bleiben?
Dans ma grande détresse je t'implore,
écoute, Seigneur, mes appels ;
penche vers moi ton oreille bienveillante
Et ouvre la à ma demande !
Car si  tu voulais faire le compte de tous nos péchés et injustices,
qui pourrait se maintenir devant toi ?